Der Süßeste aller Siege (aus WA-online)

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Zuletzt aktualisiert am Montag, 03. Oktober 2011

Es dauerte keine drei Stunden, da stand die Entscheidung fest.

Sie fiel überraschend aus – und vor allem überraschend deutlich

Anton Adler Grünweißen Bönen

© Foto: Wiemer

Anton Adler holte den letzten Punkt sicherte den Grünweißen den 9:4-Sieg in Bönen. 

Der TTC GW Bad Hamm hat gleich am ersten Wochenende der Regionalliga-Spielzeit des süßesten aller Siege errungen: Im Derby bei den TTF Bönen kamen die Grünweißen am gestrigen Nachmittag nach starker Vorstellung zu einem 9:4-Erfolg.

Vor 120 Zuschauern in der Bönener Sporthalle der Pestalozzi-Schule boten die Gäste das spielstärkere und konzentrierte Team auf. „In den vergangenen Jahren haben wir in Bönen selten gut ausgesehen. Wir sind hochzufrieden, dass wir das in überzeugender Manier ändern konnten“, sagte Grünweiß-Vorsitzender Martin Vatheuer, der im Nachbarschaftsduell selbst nicht an die Platte ging.

Bei den Tischtennis-Freunden dagegen herrschte Ernüchterung. „Wir hatten uns viel vorgenommen, gelungen ist uns wenig“, sagte TTF-Trainer Walter Darenberg, dessen Mannen nicht nur dem Derbysieg, sondern auch gleich zwei wichtigen Zählern gegen einen direkten Konkurrenten um den Regionalliga-Verbleib nachtrauerten.

Dass Hamm, das am Freitag zum Saisonstart noch eine nicht unerwartete 4:9-Niederlage gegen den Titelkandidaten 1. FC Köln kassiert hatte, gewillt war, beide Zähler aus Bönen zu erführen, deuteten die Grünweißen bereits in den Eingangsdoppeln an. Die Spitzenpaarung Chung Wai Lung/Illia Barbalin (3:1 Sätze gegen Christian Franzel/Jaroslaw Werner) sowie das neu gebildete dritte Doppel Vital Shaban/Anton Sopeleu (3:0 gegen Christoph Waltemode/Jonas Franzel) versetzten Bönen, das nur durch Andreas Rosenhövel/Christopher Pläster (3:2 gegen Anton Adler/Kagan Kizilates) punktete, den ersten Nackenschlag.

Doch die Hausherren hielten zunächst dagegen. Waltemode und der Ex-Grünweiße Rosenhövel markierten ausgerechnet dort zwei Zähler, wo sie die Bönener am wenigsten erwartet hatten: am Spitzenpaarkreuz. Waltemode besiegte Chung, Rosenhövel Barbolin letztlich deutlich – 3:2 für Bönen. „Eigentlich hatten wir zu diesem Zeitpunkt der Partie Oberwasser“, sagte Darenberg. Eigentlich. Doch auf Bönens beste Phase der Begegnung folgte Hamms beste – und die hielt deutlich länger an. Adler gegen Lüke und Kizilates gegen Werner (beide 3:1) sorgten am mittleren Paarkreuz für das erste ‚Break’ der Gäste, das untere Paarkreuz der Grünweißen gleich für das nächste: Die stark aufspielenden Shaban (3:1 gegen J. Franzel) und Sopeleu (3:0 gegen Pläster) erhöhten nicht nur den Vorsprung, sondern auch den Druck auf Bönener, die mit einem klaren 3:6-Rückstand in die zweite Einzelrunde gingen.

Und auch die begann deutlich besser für Hamm: Barbolin und Chung drehten – nach Niederlagen in den ersten Aufeinandertreffen – gegen Waltemode und Rosenhövel den Spieß um. Das TTC-Spitzenduo sorgte mit den Erfolgen sieben und acht für die Vorentscheidung. Dem Matchwinner war es letztlich vorbehalten, den Hammer Erfolg vorzeitig zu besiegeln. Adler besiegte, noch bevor Lüke mit dem Sieg über Kizilates wertlose Ergebniskosmetik betrieb, auch Werner. Für den 17 Jahre alten Defensivakteur der zweite Erfolg des Nachmittags, für seine Hammer der neunte und entscheidende gegen endgültig geschlagene Gastgeber aus Bönen. Dass Siege im prestigeträchtigen Nachbarschaftsduell besonders wertvoll sind, musste seine Mannschaftskameraden dem Grünweiß-Neuzugang nach Spielende schon längst niemand mehr erklären. - jan aus WA-online