JWM: China eine Nummer zu groß

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Zuletzt aktualisiert am Freitag, 01. Dezember 2017

Riva del Garda. (Text: Marco Steinbrenner/www.tischtennis.de)

Die deutschen Jungen scheiden im Viertelfinale gegen China aus, gewinnen in der Platzierungsrunde 3:1 gegen die USA und spielen heute um Platz 5.

Gerrit Engemann holte gegen China den einzigen Satz, verlor nach Matchbällen gegen die USA (Foto: Steinbrenner)

„China hat ein anderes Niveau“, sagte Bundestrainer Zhu Xiaoyong nach dem Viertelfinale der Jungen-Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) bei den Jugend-Weltmeisterschaften im italienischen Riva del Garda. Tobias Hippler, Gerrit Engemann, Cedric Meissner und Kay Stumper waren gegen das an Position zwei gesetzte Team aus Asien im Viertelfinale ohne Chance. Nach 75 Minuten war die Partie mit 0:3 verloren. „Uns ist es nicht gelungen, China unter Druck zu setzen“, sagte Zhu anschließend. „Meine Mannschaft hat Lehrgeld bezahlen müssen.“

DTTB-Jungen zahlen gegen den Topfavoriten aus China Lehrgeld

Trotz der Niederlage hatte Hippler seinen trockenen Humor nicht verloren. „Es ist bekannt, dass China ein vernünftiges Niveau besitzt.“ Mit Xue Fei und Wang Chuqin schickte der morgige Finalist (3:0-Sieg im Halbfinale gegen Rumänien) zwei Akteure in die Box, die in der heimischen Super League aufschlagen. So musste Tobias Hippler die Überlegenheit seines Gegners Xue Fei neidlos anerkennen. „Meine Leistung war in Ordnung, während Xue Fei sehr gut gespielt hat. Es war ganz schwierig, etwas zu machen.“ So habe der 18-Jährige im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht, „dagegen zu halten“. Engemann gewann gegen Wang Chuqin immerhin einen Satz, doch zu mehr reichte es nicht. „Ich habe zu lange gebraucht, um in die Partie zu finden“, gab der Zweitligaspieler anschließend selbstkritisch zu. „Ab dem dritten Durchgang wurde es besser, jedoch war mein Gegner in vielen Bereichen überlegen.“ Nach seiner sehr starken Leistung am Tag zuvor in der alles entscheidenden Partie im Kampf um den Viertelfinal-Einzug gegen Italien (3:0) erhielt Meissner vom Bundestrainer erneut seine Chance auf der dritten Position. Allerdings erwies sich auch Xu Haidong als eine Nummer zu stark. „Im Vergleich zur Italien-Begegnung habe ich nicht so gut gespielt. Xu servierte zudem sehr stark.“

Durch den 3:1-Erfolg gegen die USA ist mit einem Sieg gegen Frankreich Platz fünf möglich

Die Niederlage gegen China verdrängten die Zhu-Schützlinge sehr schnell und fanden zum Auftakt der Platzierungsrunde wieder in die Erfolgsspur zurück. Allerdings war der 3:1-Sieg gegen die USA, die zuvor im Viertelfinale mit 2:3 gegen Rumänien das Nachsehen hatten, hart erkämpft. Und das, obwohl bei den US-Boys Spitzenspieler Jha Kanak verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte. „Durch den Ausfall von Kanak haben meine Spieler wohl gedacht, dass die Begegnung damit automatisch gewonnen wäre“, fand der Bundestrainer deutliche Worte. „Dem war nicht so. Ich bin insgesamt von den Leistungen in diesem Spiel enttäuscht.“
Gerrit Engemann befand sich gegen Sharon Alguetti schon auf der Siegerstraße. Nach dem 11:7, 11:4 sowie 7:11 hatte der Schüler des Deutschen Tischtennis-Internats im vierten Durchgang bereits drei Matchbälle, konnte diese jedoch nicht nutzen und verlor die gesamte Partie. „Ich bin gut gestartet, jedoch anschließend zu passiv geworden.“ Besser machte es Tobias Hippler, der sowohl gegen Nikhil Kumar als auch später gegen Sharon Alguetti ohne Satzverlust blieb. „Meine Leistung war in Ordnung, allerdings war es kein herausragendes Niveau.“ Im Kopf habe sich Deutschlands Nummer eins „gut gefühlt und deshalb auch die knappen Sätze gewonnen“. Trotz seines 3:2-Erfolgs gegen Adar Alguetti war Cedric Meissner mit seiner Vorstellung nicht zufrieden. „Ich habe mich nach dem 1:2-Rückstand in das Spiel hinein gekämpft.“
Am Mittwoch wartet ab 10 Uhr im Spiel um Platz fünf Frankreich, dass im Viertelfinale gegen die topgesetzte Auswahl Japans mit 2:3 verlor und anschließend gegen Taiwan 3:1 siegte. „Frankreich ist der Favorit“, sagt Gerrit Engemann. Cedric Meissner erinnert sich noch an den letzten Vergleich vor wenigen Wochen bei den Hungarian Open, „den wir klar verloren haben“.

Die Ergebnisse im Jungen-Mannschafts-Wettbewerb

Finale
Japan/Korea - China, Mittwoch 19 Uhr

Halbfinale
Japan - Korea
Rumänien - China 0:3


Spiel um Platz 5/6
Deutschland - Frankreich, Mittwoch 10 Uhr

Spiel um Platz 5 - 8
Frankreich - Taiwan 3:1

Deutschland - USA 3:1
Gerrit Engemann - Sharon Alguetti 2:3 (7,4,-7,-12,-9)
Tobias Hippler - Nikhil Kumar 3:0 (12,13,1)
Cedric Meissner - Adar Alguetti 3:2 (-5,10,-12,4,8)
Tobias Hippler - Sharon Alguetti 3:0 (5,9,8)


Viertelfinale
Japan - Frankreich 3:2
Korea - Taiwan 3:1
Rumänien - USA 3:2

Deutschland - China 0:3
Tobias Hippler - Xue Fei 0:3 (-9,-6,-7)
Gerrit Engemann - Wang Chuqin 1:3 (-2,-8,6,-3)
Cedric Meissner - Xu Haidong 0:3 (-3,-5,-8)


Stufe 2
Gruppe E
Japan - Italien 3:0

Deutschland - Japan 1:3
Tobias Hippler - Yukiya Uda 3:1 (-10,7,5,9)
Gerrit Engemann - Yuto Kizukuri 0:3 (-4,-9,-4)
Kay Stumper - Masaki Takami 1:3 (-7,4,-2,-10)
Tobias Hippler - Yuto Kizukuri 1:3 (8,-3,-13-4)

Deutschland - Italien 3:0
Tobias Hippler - Antonino Amato 3:2 (9,9,-10,-10,10)
Gerrit Engemann - Matteo Mutti 3:1 (9,10,-7,10)
Cedric Meissner - Daniele Pinto 3:0 (6,5,7)

1. Japan, 2. Deutschland, 3. Italien
Japan und Deutschland im Viertelfinale

Gruppe F
1. China, 2. Frankreich, 3. Indien
China und Frankreich im Viertelfinale

Gruppe G
1. Rumänien, 2. Korea, 3. Schweden
Rumänien und Korea im Viertelfinale

Gruppe H
1. Taiwan, 2. USA, 3. Russland
Taiwan und USA im Viertelfinale