Personalprobleme beim TTC Grünweiß
Bericht Westfälischer Anzeiger
Als Tischtennis-Zweitligist TTC GW Bad Hamm Anfang Juli Rückkehrer Thomas Pellny als weiteren Neuzugang für die am Sonntag (15 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den TTC Bad Homburg beginnende Saison vorstellte, war die Welt bei den Grün-Weißen noch in Ordnung.
„Da sind wir davon ausgegangen, dass Thomas frei von Verletzungen ist und ihm seine Probleme mit der Patellasehne, die ihn bei seinem ersten Engagement für uns behindert haben, behoben sind“, sagt der TTC-Vorsitzende Martin Vatheuer, der aber mittlerweile weiß, dass dem nicht so ist.
Denn die Verletzung bei Pellny ist wieder aufgebrochen, so dass er den Hammern auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung stehen wird. Er ist zwar beim Mannschaftsarzt des Bundesligisten SV Werder Bremen in Behandlung und arbeitet daran, dass die Knie-Beschwerden wieder weggehen. Doch aktuell kann er sein Bein nicht belasten. „Vor allem abrupte Bewegungen kann er nicht machen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass er wieder fit wird“, sagt Vatheuer.
Die GW-Verantwortlichen hatten für den immer wieder von seinen Knieproblemen geplagten Pellny mit dem Ukrainer Oleksandr Didukh wohlweislich sogar schon frühzeitig einen Back-up verpflichtet. Doch auf den 40-Jährigen, der mit 13 WM- und acht EM-Teilnahmen sowie einem Start bei den Olympischen Spielen 2012 in London eine beeindruckende Reihe an internationalen Einsätzen vorweisen kann, können die Hammer aktuell nicht zurückgreifen. Da Didukh aktuell kein Nationalspieler der Ukraine ist und sich zum Zeitpunkt des russischen Angriffskriegs im Februar in seinem Heimatland befand, besteht für ihn derzeit keine Möglichkeit, auszureisen und nach Deutschland zu kommen. „Oleksandr ist zwar kein Soldat, aber er arbeitet für das Militär. Daher kommt er nicht raus“, sagt Vatheuer. „Wir hatten, als wir die Vereinbarung mit ihm getroffen haben, gehofft, dass es klappen kann. Aber leider funktioniert das nicht.“
Dies bedeutet für den TTC GW Bad Hamm, dass er am Sonntag mit großen Personalsorgen zu kämpfen hat. Denn auch der 16 Jahre alte Andre Bertelsmeier steht zum Saisonauftakt nicht zur Verfügung, da er mit der deutschen Jugendnationalmannschaft an einem Turnier in Slowenien teilnimmt. Da zudem von den beiden nicht EU-Ausländern Pang Yew En Coen (Singapur) und Manush Utpal Shah (Indien) nur einer spielen kann, stehen mit Jonatan Mcdonald und Lleyton Uhlmann für die Partie gegen Bad Homburg nur drei Spieler zur Verfügung. „Das sind alles nicht so gute Nachrichten. Wir sind leider etwas knapp aufgestellt. Aber meckern bringt nichts. Wir müssen das Beste aus der Situation machen“, gesteht Vatheuer ein und muss nun am Sonntag improvisieren. Entweder rückt mit Niklas Ostrowski oder Rokas Kisielius ein Akteur aus der zweiten Mannschaft hoch. Oder Pellny wird sich an die Platte stellen und sein Spiel kampflos abgeben. Da Vatheuer sein Team am Sonntag und auch in der zweiten Partie der Saison gegen den 1. FC Köln eh nur als Außenseiter sieht, bleibt er entspannt: „Die Spiele, in denen wir punkten müssen, kommen später.“