Abstieg für GW-Regionalligasextett
Der TTC Grünweiß Bad Hamm ist abgestiegen.
Bei der Relegationsrunde der Oberliga und Regionalliga in eigener Halle reichte ein Unentschieden in der ersten Begegnung gegen den SC Buschhausen nicht aus, um den angestrebten zweiten Rang in der Runde zu erreichen, da es im Spiel mit dem TTC RG Porz eine derbe 9:1-Niederlage setzte. So wird sich der TTC in der nächsten Spielzeit nach dem zweiten Abstieg innerhalb von zwei Jahren im kommenden Jahr in der Oberliga wiederfinden.
„Das haben wir uns sicherlich anders vorgestellt: Doch neben der Tatsache, dass wir es mit zwei absolut regionalligatauglichen Gegnern zu tun hatten, traf es uns natürlich extrem hart, dass unser bester Mann, Illia Barbolin, am Freitag schon mit einer schweren Angina anreiste. Sein Totalausfall war für uns nicht zu kompensieren“, sah Martin Vatheuer den saisonentscheidenden Samstag schon von vornherein unter keinem guten Stern stehend.
Der Samstag begann mit der Partie gegen den SC Buschhausen. Neben Illia Barbolin, der im Einzel sein Möglichstes gab und trotz der schweren Erkrankung aufopferungsvoll kämpfte, doch letztlich ohne zählbaren Erfolg blieb, verzichteten die Grünweißen noch auf den Einsatz von Kagan Kizilates. „ Kagan sah sich aufgrund seines Abiturstresses und dem damit verbundenen Trainingsrückstand nicht in der Lage in diesem so wichtigen Spiel Verantwortung zu übernehmen und bat darum, unseren routinierten Ersatzleuten den Vorzug zu geben. So brachten wir Bernd Sonntag und setzten im Doppel zusätzlich noch Uwe Witte als Barbolinersatz ein“, brachte Vatheuer die Erklärung für die ungewöhnlich anmutende Aufstellung der Grünweißen.
Schon in den Doppeln zeigte sich dann, dass ein schnelles Ende nicht in Sicht war: Alle drei Spiele gingen über die volle Fünfsatzdistanz, doch leider hatten lediglich Chung Wai Lung/ Martin Vatheuer das bessere Ende für sich, wohingegen Anton Adler/Vitali Shaban und Uwe Witte/ Bernd Sonntag im Abschlusssatz jedoch weit von einer Siegchance entfernt waren. Dass am oberen Paarkreuz mit einem fitten Barbolin mehr drin gewesen wäre, zeigte die Tatsache, dass Chung Wai Lung seine beiden Partien gegen Genia Milchin und Pavel Weinstein mehr oder minder deutlich gewann. Gut aufgelegt zeigte sich auch das heimische mittlere Paarkreuz, das bei optimalem Verlauf auch beinahe alle vier Zähler hätte einfahren können: „Das wäre zwar beinahe möglich gewesen, hätte Vitali Shaban gegen Bartosz Surzyn den fünften Satz nicht mit 11:9 verloren, doch man muss sagen, dass Anton Adler gegen den gleichen Gegner nach Abwehr von fünf Matchbällen auch hätte verlieren können. Alles in allem hat sich unsere Mitte in diesem Spiel gut präsentiert und uns ob aller Widrigkeiten gut im Spiel gehalten“, war Vatheuer mit den hier gezeigten Leistungen sehr zufrieden. Eine Punkteteilung gab es am unteren Mannschaftsdrittel: Gegen Waldemar Zick gewannen sowohl Vatheuer als auch Bernd Sonntag deutlich, doch Sebastian Frintrop erwies sich für beide als zu stark. Im Abschlussdoppel hatten Chung Wai Lung/Martin Vatheuer gegen Milchin/Surzyn, die wie aus einem Guss aufspielten, nichts entgegenzusetzen.
Wohl wissend, dass Illia Barbolin auch im letzten Spiel des Abends - Grünweiß hatte beim Unentschieden die besseren Sätze für sich und genoss so den vermeintlichen Vorteil, nicht direkt wieder an die Tische treten zu müssen - verfolgten die Hammer Akteure dann das Aufeinandertreffen der beiden anderen Mannschaften. „ Natürlich drückten wir den Porzern die Daumen und hofften auf einen Kantersieg der Kölner, um so evtl. mit einem Spielgewinn mehr als die Oberhausener Platz zwei zu sichern“, schilderte Vatheuer die Gefühlslage seiner Mannschaft während des zweiten Spiels des Abends. Doch das Sextett des SC Buschhausen wehrte sich mehr als tapfer und unterlag nur hauchdünn mit 9:7. „ Hier hatte ich schon keine Hoffnung mehr auf den Klassenverbleib; denn nur eine abermaliges Unentschieden hätte uns den Klassenverbleib sichern können“, wäre dies, so Vatheuer, selbst mit einem gesunden Barbolin kaum machbar gewesen.
Das Spiel gegen Porz ist so schnell erzählt: Nachdem gleich alle drei Doppelbegegnungen, nur Chung /Shaban kämpften sich bis in Satz fünf, gelang lediglich Cung Wai Lung ein Einzelerfolg gegen Thomas Rosskopf. Anton Adler und Vitali Shaban mussten ihren Kontrahenten Jakob bzw. Simon Eberhardt jeweils knapp nach fünf Sätzen zum Sieg gratulieren.
„Letztlich muss man sagen, dass wir es während der regulären Saison und nicht heute verpasst haben, den Klassenerhalt sicher zu stellen. Dort hatten wir genügend Möglichkeiten. Dass ein echter Leistungsträger dann zum falschen Zeitpunkt erkranken kann, trifft einen zwar hart, kann aber vorkommen“, sah GW-Vorsitzender Martin Vatheuer die Gründe für den nunmehr besiegelten Abstieg eher im Februar und März dieses Jahres, wo sein Team „nicht so ganz auf der Höhe war.“
„ Ich werde nun erst einmal alles sacken lassen. Dann werden wir im Vorstand entscheiden, wie wir mit der schwierigen Situation, in der kommenden Spielzeit mit zwei Oberligamannschaften, eigentlich ein echtes Luxusproblem, fahren zu müssen, umgehen werden.“ Vatheuer weiß aber, dass „ uns der Abstieg zwar hart trifft, er uns aber nicht aus der Bahn werfen wird, da wir im Gegensatz zu anderen Klubs sehr breit aufgestellt sind.“