Neustrukturierung bringt stärkste Regionalliga seit Jahren
Nach der im letzten Jahr eingeleiteten Neustrukturierung der Ligen auf DTTB-Ebene, die die besten Teams aus NRW mit den stärksten Teams aus Hessen zusammenführt, steht das Sextett des TTC GW Bad Hamm vor einer überaus interessanten Spielzeit in der Regionalliga-West.
„Eins steht fest: So stark und auch so ausgeglichen war die Liga noch nie. Kein Wunder auch, wenn die besten Hessen- und NRW-Teams aufeinandertreffen“, glaubt GW-Vorsitzender Martin Vatheuer die an zwei Positionen verstärkte GW-Truppe aber bestens gerüstet für den Start in die neue Spielzeit.
Zu den vier Kräften aus dem Vorjahr mit Illia Barbolin, Dennis Schneuing, Kagan Kizilates und Amin Nagm gesellen sich an Position zwei der vielfache estnische Meister Vallot Vainula, der mit seinen 34 Jahren den Gegenpol bilden soll zum erst dreizehnjährigen Schüler-Nationalspieler Gerrit Engemann. „Meiner Meinung nach sind wir von Kopf bis Fuß bestens aufgestellt: Eine echte Schwäche, sieht man vielleicht einmal von dem Handicap ab, keinen Linkshänder im Team zu haben, kann ich nicht erkennen. Ein kleines Fragezeichen steht evtl. hinter unserem Youngster, der in seinen jungen Jahren natürlich eine große Aufgabe vor sich hat und den Sprung von der Landesliga in die Regionalliga vollzieht“, ist Martin Vatheuer aber von den Qualitäten des Lüneners überzeugt.
Sechs NRW-Mannschaften treffen auf vier Hessenteams: Während die Teams aus dem WTTV-Gebiet den Grünweißen natürlich bestens bekannt sind, konnte man sich von den neuen Kontrahenten jenseits der Landesgrenze lediglich ein Bild von der TG Obertshausen machen. Martin Vatheuer: „ Zwar konnten wir sie in der Aufstiegsrunde deutlich mit 9:2 besiegen, doch bei diesem Sieg lief auch alles wie am Schnürchen. Hinzu kommt, dass sich die Oberthausener auch noch gezielt mit Gregor Surnin verstärkt haben und sie mit Berberich auch noch einen Teilzeitakteur an Bord haben, der bei einem Einsatz sein Team enorm verstärkt“, sieht Vatheuer beide Teams auf Augenhöhe. Darf man den Aussagen der hessischen Konkurrenten Glauben schenken, so soll die Mannschaft aus Seligenstadt der Favorit auf den Titel sein: Bei gleich vier ausländischen Akteuren liegt die Vermutung nahe, dass diese Einschätzung nicht aus der Luft gegriffen ist. Aber auch die beiden Crews aus Viktoria Preußen und Nieder-Roden fallen, wenn überhaupt, nur ein wenig ab: Besonders gespannt sein darf man auf den Auftritt des früheren Nationalspielers und Ex-Bundestrainer Richard Prause, der die Position eins in Nieder-Roden einnimmt.
Unter den WTTV-Mannschaften imponiert der Lokalrivale des TTC, die TTF Bönen, als Vorjahresvierter mit einem starken 7er-Kader: Zu den jahrelangen Stammkräften gesellt sich mit Anton Adler ein Defensivkünstler an Position drei, der vor zwei Jahren noch das GW-Dress trug. Interessant wird sein, in welchen Partien Jens Berkenkamp, der sich im studentischen Auslandssemester befindet, eingeflogen wird. Aber auch die anderen Westteams haben aufgerüstet: So verpflichtete Bayer Uerdingen, erster GW-Gegner am kommenden Wochenende, gleich drei Neuzugänge. Von Borussia Dortmund kam der nach langer Verletzung wiedererstarkte Robin Malessa. Ihm zur Seite steht vorne Thomas Schettki, der vom Ligarivalen Holzbüttgen wechselte. Heimkehrer Pawel Weinstein ist ein echter Punktegarant am unteren Paarkreuz. Er kam quasi im Tausch mit Paul Freitag, der seinen Platz in Buschhausen einnimmt. Den Essenern, Vorjahresdritter, ist wieder ein Platz ganz vorne zuzutrauen. Um in der exzellent besetzten Liga mithalten zu können war auch der Dauerbrenner der Regionalliga nicht untätig: ASV Wuppertal sicherte sich die Dienste des Ex-GW-Zweitligaakteurs Minh Tran Le für die Position zwei im Team. Vemeintlich das schwächste Team aus dem Westen stellt die DJK Holzbüttgen. „ Zwar weist die Statistik der TTR-Werte die Holzbüttgener als leicht schwächer als der Rest aus, doch ich sehe die Mannschaft durchaus dazu in der Lage, die Klasse halten zu können, wenn alle an ihr Limit gehen. Es wird im kommenden Jahr keine einfachen Siege geben, und zwar für kein Team“, geht Vatheuer von einer immens ausgeglichenen Liga aus.